Ben Becker eröffnet Harald Juhnke Platz in Berlin – Familie, Stars und Weggefährten feiern den Entertainer

 

Oliver Juhnke neben Kai Wegner, Susanne Juhnke und Manager Peter Wolf (v.r.n.l.)

Er war einer der größten Entertainer Deutschlands. 20 Jahre nach seinem Tod wurde Harald Juhnke eine große Ehre zuteil. Am Berliner Kurfürstendamm wurde der Harald Juhnke Platz eröffnet. Mit dabei: Zahlreiche Stars und Weggefährten von Harald Juhnke wie Ben Becker, Barbara Schöne, Dieter Hallervorden, Bernhard Brink, Anouschka Renzi, Karsten Speck, Dagmar Frederic, Rene Koch, Caroline Beil, Bruno Eyron oder Julian F.M. Stoeckel. Von der Familie des Schauspielers erschienen Witwe Susanne Juhnke und Sohn Oliver Juhnke. Bei einem Festakt wurde das Straßenschild feierlich enthüllt.

Ben Becker

Ben Becker sprach rührende Worte auf der Bühne und sang den Juhnke-Hit „Barfuß oder Lackschuh“ in seiner ganz eigenen Weise. Ben Becker im Interview über Harald: „Es ist einfach die Schönheit dieses Kollegen, seine menschliche Art und Weise. Es ist ein Volksschauspieler vor dem Herrn. Das macht ihn einzigartig und das finde ich großartig… Es ist irgendwie auf eine traurige Art und Weise zu Ende gegangen. Wobei, soweit ich das weiß, er da ja nicht so viel von mitgekriegt hat, sondern er hatte dann seine Treffen mit Frank Sinatra und ich hoffe, dass er soweit glücklich war.“ Für Ben Becker war es der erste Auftritt nach dem Tod seiner Mutter Monika Hansen. Sie war im Juni gestorben. Ben Becker: „Ich habe ja eine etwas härtere Zeit hinter mir wie Sie wissen. Und jetzt wird wieder angegriffen. Ich fange wieder an zu arbeiten und freue mich da sehr drauf.“

Barbara Schöne

Barbara Schöne war in den 70er und 80er Jahren Co-Moderatorin bei Harald Juhnkes TV-Show „Musik ist Trumpf“. Sie erzählt: „Den Harald Juhnke hat er mehr oder weniger eigentlich für die Öffentlichkeit gespielt. Er selber war ein ganz anderer Mensch, ein in sich gekehrter, ein sehr charmanter, ein nie unter die Gürtellinie gehender ernsthafter Mann.“ Barbara Schöne ist sich sicher, dass Harald Juhnke an diesem besonderen Tag bei der Einweihung des eigenen Platzes dabei war. Barbara: „Es hat ihm bestimmt gefallen! Der guckt zu. Jetzt noch immer, ja!“ 

Schlagersänger Bernhard Brink

Schlagerstar Bernhard Brink kam mit Ehefrau Ute und erzählte über Juhnke: „Er war ein ganz großes Berliner Unikat. Das war einfach ein echter Berliner Junge. Was hängen geblieben ist, waren natürlich seine Skandale, wenn er angetrunken war und so weiter, aber er war einfach ein toller Hecht… Es war einfach ein Unikat. Es war einfach Harald Juhnke und er hat es hoch verdient, dass man – leider erst 20 Jahre nach seinem Tod – diesen Platz nach ihm benennt.“

Schauspieler Karsten Speck sang zur Feier des Tages „Strangers in the Night (Straßen von Berlin)“ in der Juhnke-Version. Speck: „Ich fand den unglaublich lässig. Er hatte eine Laissez-Faire, die man nicht lernen kann. Eine Form von Entertainment, die so lange schon tot gesagt wird, es aber nicht ist…“

Rene Koch neben Stefanie Simon und Julian F.M. Stoeckel

Star-Visagist Rene Koch erzählt über Juhnke: „Er war halt sehr tolerant. Das war sein großer Vorteil. Er hat schon mit uns ganz früh die Berliner AIDS Hilfe gegründet, dann war er im Kuratorium.“

Anouschka Renzi verrät: „Privat mochte ich ihn sehr, sehr, gerne, warmherzig… Er hat nie über andere schlecht geredet. In der Öffentlichkeit war er ein bisschen anstrengend, weil er einfach nur über sich gesprochen hat… Aber er war ein ganz lieber und ein toller Künstler. Er war aber immer unglücklich. Er war nie zufrieden mit sich. Nie.“

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner würdigte Harald Juhnke in seiner Rede als großen Deutschen Entertainer. Wegner: „Er war ein kleiner Weltstar für Berlin, für ganz Deutschland… Ein Mensch mit Witz, mit Charme mit echter Berliner Schnauze aber auch ein Mensch, der Schwächen hatte und diese Schwächen auch offen gezeigt hat.“ Warum Juhnke erst 20 Jahre nach seinem Tod einen Platz bekommt? Wegner: „Das ist eine gute Frage, warum solche Prozesse so lange dauern. Deswegen bin ich auch sehr dankbar, dass Leute hinterher waren. Dass der ehemalige Manager von Harald Juhnke mich angesprochen hat, dass ich mit Susanne Juhnke und mit Oliver Juhnke gesprochen habe und dass der Bezirk hier fast einstimmig eine Entscheidung getroffen hat und dann ist es sogar relativ schnell gegangen. Nach diesen Entscheidungen.“

Initiator und ehemaliger Juhnke-Manager Peter Wolf erinnert sich an Harald: „So wie er vor der Kamera war, so war er ja auch im wahren Leben. Immer wenn ich hier am Kurfürstendamm stehe, denke ich dran, wenn wir abends von einer Tournee kamen oder von einem Nachtdreh kamen. Wir liefen hier lang und sind immer zur Currywurstbude gegangen und haben abends noch eine Currywurst gegessen.“

Dieter Hallervorden mit Frau

Kai Wegner und Susanne Juhnke

von TIKonline.de