30 Jahre „Die Arche“ – Promis feiern Deutschlands großes Kinderhilfswerk

Arche-Gründer Bernd Siggelkow umringt von Jörg Pilawa und Uschi Glas

Prominente Gäste in der Arche in Berlin-Hellersdorf. Moderator Jörg Pilawa, Susan Sideropoulos, Uschi Glas ist mit ihrem Ehemann Dieter Hermann, Sänger Bernhard Brink, Entertainer Julian F.M. Stoeckel, Schauspieler Wolfgang Bahro und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. Alle sind gekommen um zu gratulieren. In 30 Jahren hat sich die Arche zu einer der größten sozialen Organisationen in Deutschland entwickelt. An 35 Standorten werden täglich über 10.000 Kinder versorgt.

Moderator Jörg Pilawa

Jörg Pilawa erklärt uns im persönlichen Interview, was die Arche täglich leistet: „Die Arche ist eine Anlauf- und Zufluchtstelle für Kinder, die nicht zwangsläufig immer auf der Sonnenseite des Lebens sind, wo die Eltern möglicherweise beide arbeiten müssen, wo es Alleinerziehende gibt, die nicht so viel Zeit für ihre Kinder haben und die Arche ist eine Anlaufstelle. Hier gibt es mal was zu essen. Hier gibt es Hausaufgabenhilfe. Hier gibt es Nähe. Hier gibt es Spielmöglichkeiten, hier gibt es auch die Möglichkeit, sich auszutauschen und das Gefühl zu haben, ich bin nicht allein.“ Pilawa erinnert sich aber auch an die Anfänge der Arche und sagt: „Als die vor 30 Jahren angefangen haben, das ist der zeitgleich gewesen mit den Tafeln, die damals angefangen haben. Da haben wir alle gedacht, wir brauchen sie so eine kurze Zeit, dann haben wir es politisch wieder geregelt in Deutschland. Aber wir brauchen sie heute mehr denn je. Das macht mich traurig.“

Uschi Glas

Uschi Glas sagt uns über die Arche: „Was natürlich ganz wichtig ist, dass die Kinder natürlich Essen brauchen. Die brauchen Förderung, aber in erster Linie brauchen sie Aufmerksamkeit und sie müssen sich geborgen fühlen und sie müssen sich gewünscht vorkommen. Wenn Kinder immer nur Abneigung erfahren, dann können das eigentlich keine glücklichen Menschen werden.“

Bernhard Brink schockiert vor allem eines: „Weil viele Eltern gar nicht mehr das Geld haben um sie satt zu bekommen. Das kann man in Deutschland gar nicht glauben. in einem wirklich sehr reichen Land, dass so viele Eltern es nicht schaffen, Kinder satt zu bekommen und darum ist die Arche ganz, ganz wichtig.“

Julian F.M. Stöckel mit Berlins Bürgermeister Kai Wegner

Julian F.M. Stoeckel meint: „Ich glaube wir müssen als Gesellschaft alle ein bisschen begreifen, dass wir alle ein bisschen mehr machen müssen für uns alle. Damit es nicht nur einem Teil der Gesellschaft super geht, sondern es allen insgesamt besser geht.“ 

Susan Sideropoulos: „Natürlich wird mir klarer, wie wichtig es ist, ein sicheres zu Hause zu haben. Bedingungslose Liebe, Wertschätzung, Gesehenwerden. All das, was den Kindern hier natürlich so ein bisschen abhanden kommt. Umso mehr finde ich es wichtig, dass wir uns einsetzen.“

Kai Wegner sagt: „Das hier zu sehen erfüllt mich mit Dankbarkeit und stolz, aber es zeigt auch, dass wir noch einen gemeinsamen Weg zu gehen haben, nämlich das Armutsrisiko für werdende Eltern und Alleinerziehende runterzufahren zu minimieren. Am besten abzuschaffen…“

Rapperin Beathany aka Filou

Auf der Bühne zeigten Arche-Kinder bei der Feier Kreativität und Herzlichkeit. Eine Gruppe singt „Kinder an die Macht“, andere Kinder zeigen einen Tanz in Tierkostümen, Rapperin Beathany aka Filou begeistert mit eigenen coolen Songs. Besonders rührende Momente und Freudentränen gibt es als Arche-Gründer Bernd Siggelkow auf der Bühne von einer Gruppe ehemaliger Arche-Kinder überrascht wird. Standing Ovations für Pastor Siggelkow. In einem sehr persönlichen Interview erzählt er uns über die Geschichte der Arche: „Ich glaube die Arche hat nicht nur die Kinderarmut aufgedeckt, sondern sie ist ein zweites zu Hause für die Kinder geworden. Wir haben mittlerweile 100.000 Kinder durch die Arche geschleust. Davon haben wir viele Biografien verändert. Wir haben alleine hier in der Arche Hellersdorf das neunte ehemalige Arche-Kind als Erzieherin eingestellt. Das ist großartig.“

Bernd Siggelkow auf der Bühne

Der 61-Jährige Sozialarbeiter, Pastor und Arche-Gründer hat selbst eine bewegte Biografie. Siggelkow: „Ich bin ja selber an Armut aufgewachsen, mit viel Gewalt in der Familie und Existenzkampf. Und ich habe hier viele Kinder getroffen, denen es ähnlich ging wie mir. Viele Kinder von Alleinerziehenden, viele Kinder, die viele Stunden allein auf dem Spielplatz waren und mit denen habe ich angefangen. Auf dem Spielplatz und in meinem Wohnzimmer. Heute habe ich ein trauriges Ergebnis. Jeden Tag 11.000 in 35 Einrichtungen.“ Siggelkows Hoffnung: „Mein größter Wunsch ist noch nicht in Erfüllung gegangen. Ich möchte gerne die Arche schließen, um den Kampf gegen Kinderarmut zu gewinnen.“

von TIKonline.de