„Inside Llewyn Davis“:
Der steinige Weg eines Folk-Musikers

Inside Llewyn Davis (Foto: Studiocanal)

In ihrem neusten Geniestreich schicken die Cohen-Brüder die Zuschauer auf einen Reise durch die Folk-Szene der sechziger Jahre in New York. Oscar Isaac gibt den rastlosen Musiker Llewyn Davis, der seine wahren Gefühle nur in der Musik ausleben kann.

Neben ihm fahren Joel und Ethan Cohen eine ganze Starbesetzung auf, denn nicht nur Justin Timberlake und Carey Mulligan geben sich die Ehre, auch Garrett Hedlund und John Goodman haben einen Auftritt in dem Musikfilm.

In der Musikerszene der sechziger Jahre in New York findet der Folk-Sänger Llewyn Davis nur schwer seinen Platz. Er stolpert von einem Auftritt zum nächsten und hält sich mit gelegentlichen Studio-Aufnahen über Wasser. Immer knapp bei Kasse und ohne ein Heim, sucht sich der erfolglose Musiker jede Nacht einen neuen Schlafplatz und landet dabei häufig bei seinen Freunden, dem Musiker-Paar Jim (Justin Timberlake) und Jean (Carey Mulligan) oder dem Ehepaar Gorfein.

Seine Gefühle und die tief in ihm verborgene sentimentale Seite kann Llewyn nur mit seiner Musik ausdrücken, in der kalten Realität des echten Lebens ist er ein schwieriger und mürrischer Mensch, der seine Freundschaften mit seiner anstrengenden Art und den unvorhersehbaren Wutausbrüchen verspielt. Dennoch scheinen die Gorfeins zu seinen treusten Anhängern zu gehören, die sich für seine tiefgründige Musik begeistern. Trotz vieler Chancen will ihm der große Durchbruch in der Folk-Musik nicht gelingen und so begleiten die Zuschauer den Hauptprotagonisten auf eine Reise zum Vorsingen bei wichtigen Produzenten und in seine eigene Vergangenheit, die ihm besonders schwer fällt.

Inspiriert wurde die Story des Independent-Film von der Lebensgeschichte von Folk- und Blues-Musiker Dave Van Ronk, welcher in den sechziger Jahren im Greenwich Village verzweifelt versuchte musikalisch Fuß zu fassen. Im Film bietet Manager Bud Grossman Llewyn Davis einen Platz in einem noch unbekannten Folk-Trio an, doch dieser lehnt ab. Im wahren Leben war es Albert Grossmann, der Dave Van Ronk in der damals noch unentdeckten Gruppe „Peter, Paul and Mary“ unterbringen wollte.

Oscar Isaac brilliert in der Rolle des erfolglosen Musikers der sich durch das Leben schlägt und von einem Misserfolg zum nächsten wandert. Sein trockner Humor und die Katze, die er widerwillig mit sich rumträgt, zeichnen „Inside Llewyn Davis“ aus.

Der Film ist gespickt mit großartigen Folk-Songs, ergreifenden Performances und vielschichtigen Charakteren. Schon auf der Premiere scherzte Ethan Cohen, dass es dem Film an Handlungssträngen fehlt, dennoch schafft es der Musiker-Streifen seine Zuschauer an die Bildschirme zu fesseln und das Treiben der zum Teil skurrilen Figuren zu verfolgen.

Das bestätigen auch die unzähligen Auszeichnungen, die der Film erhielt. Neben zwei Oscar-Nominierungen, konnten die Cohen-Brüder gleich zwei Preise beim renommierten Film Festival in Cannes in 2013 mitnehmen.

Treue Fans von Musiker-Biopics wie „I’m not There“, „Walk The Line“ und „Nowhere Boy“, werden „Inside Llewyn Davis“ lieben und den hingerissenen Filmkritikern Recht geben. Eine durchaus sehenswerte Zeitreise durch das Greenwich Village!

Seit dem 10. April ist „Inside Llewyn Davis“ auf DVD und Blu-Ray erhältlich.

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Foto(s): © Studiocanal

von Natalie Eilers

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