Radiohead:
Philosophieren über Musikvermarktung


Radiohead hat eine „Ansammlung von Songs“ geschrieben und überlegt nun, in welcher Form diese veröffentlicht werden sollen, verrät Bassist Colin Greenwood.

Die britische Band war die erste, die 2007 ihre Fans entscheiden ließ, wie viel sie beim Herunterladen des Albums ‚In Rainbows‘ zu zahlen bereit waren. Jetzt könnte sich die Band auf ein ähnliches Projekt einlassen, um ihr neues Songmaterial zu vermarkten, wie Bassist Colin Greenwood verrät.

Auf der Website ‚indexoncensorship.org‘ schreibt Greenwood: „Wir haben gerade erst eine neue Ansammlung von Songs fertig gestellt und angefangen, uns zu fragen, wie wir diese in einer digitalen Landschaft, die sich ständig verändert, vermarkten wollen. Es scheint jetzt schwieriger geworden zu sein, eigene Musik auf traditionellem Weg zu machen, also auf einem physischen Gegenstand wie einer CD, stattdessen scheint Musik immer mehr der arme Cousin der Software zu sein, der in einem tragbaren Gerät wie einem Handy oder einem iPod gefangen zu sein scheint und nur mithilfe dieses Gerätes übertragen werden kann.

Traditionelle Marktplätze und Medien sind uninteressant geworden – Supermärkte sind für 70 Prozent aller CD-Verkäufe im Vereinigten Königreich verantwortlich und die Charts werden von Talentshow-Teilnehmern dominiert – und wir versuchen unsere Musik mittels Wegen herauszubringen, die sich so gut anfühlen wie die Musik selbst. Die Möglichkeit, über die Art der Veröffentlichung mitzubestimmen, ist die machtvollste Sache überhaupt.“

Obwohl es der Band Spaß macht, sich den Entwicklungen der Technologie anzupassen, sagt Greenwood auch, er finde, das Internet sei nicht so gut entwickelt wie eher traditionelle Methoden, die Menschen bisher benutzten, um sich über ihren Musikgeschmack auszutauschen.

Er erklärt: „Ich bin nicht davon überzeugt, dass das Internet den Club oder die Konzerthalle ersetzt haben soll. Das sind Orte, wo Menschen ihre Ideen und Leidenschaften über Musik teilen. Soziale Netzwerke wie Twitter und foursquare sind frühe Bemühungen in die Richtung, aber haben noch einen langen Weg vor sich, wenn sie das Ökosystem, das Labels wie Island in Anspruch nehmen – die zusammenhängende Welt der Clubs und Studiomanager, Musiker, Künstler und Plattenfirmen-Außenseiter -, nachahmen wollen, ganz zu schweigen davon für solch eine fruchtbare Umgebung zu bezahlen.“

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Foto(s): © EMI Music Germany

von TIKonline.de

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