Hardy Krüger jr.:
Der Versuch, das Grauen in Worte zu fassen

Es ist der Albtraum aller Eltern. Das eigene Kind liegt morgens in der Wiege und atmet nicht mehr, gestorben am plötzlichen Kindstod.

Hardy Krüger jr. und seine Frau Katrin haben diesen Horror erlebt. Vor fünf Wochen starb ihr kleiner Sohn Paul-Luca. Er wurde nur acht Monate alt. In einem Interview mit der Zeitung „Bunte“ spricht der 43-Jährige zum ersten Mal über das, was man eigentlich nicht in Worte fassen kann.

Jedem seiner Worte merkt man an, wie sehr der Schauspieler trauert. Er erklärte: „Ich kann es einfach nicht glauben. Ich will nicht akzeptieren, was passiert ist. Für mich läuft das Leben seit fünf Wochen rückwärts. Ich habe immer noch das Gefühl, dass die Oma gerade auf unseren Kleinen aufpasst und gleich zu uns nach Hause kommt.“

Weiterleben und weitermachen ist schwer: „Wir haben unsere Lebenslust verloren. Am liebsten würde man morgens gar nicht mehr aufstehen. Aber unserer Tochter Vinas zuliebe stehen wir dann doch auf und versuchen, ganz normal zu funktionieren.“

Das Paar findet keine Antwort auf die Frage nach dem Warum: „Wir finden keine Antworten. Obwohl wir alles lesen, was mit dem plötzlichen Kindstod zu tun hat.“ Weiter sagt er der Zeitung: „Paul-Luca war doch pumperlgsund.“

Paul-Luca starb in der Nacht nach seiner Taufe: „Paul-Luca hat noch mal alle Freunde und Verwandte um sich versammelt. Wir waren fast fünfzig Leute bei der Taufe. Wir hatten ein ganzes Hotel gemietet, mit Musik und Kasperletheater für die Kinder. Paul-Luca hat sich noch mal richtig feiern lassen, bevor er sich entschlossen hat für immer zu gehen.“

Katrin Krüger ist klar, dass eine lange schwere Zeit vor ihrer Familie liegt: „Diese Trauer wird noch ganz, ganz lange da sein. Ich glaube, sie hört nie auf. Paul-Luca hat eine riesige Lücke in unserem Leben hinterlassen, die immer bleiben wird. Am Anfang hat man wahnsinnige Angst, Bilder von ihm zu vergessen. Aber mittlerweile werden die Erinnerungen immer klarer: Man durchlebt jeden Moment mit ihm noch mal. Bis wir durch das tiefe, dunkle Tal der Tränen und der Trauer geschritten sind, wird es jedoch noch sehr, sehr lange dauern.“

Ein Sonnenstrahl in ihrem Leben ist ihre kleine Adoptivtochter Vinas. Hardy Krüger jr. erzählt: „ Wenn ich mal wieder dasitze und mir einfach nur die Tränen über das Gesicht laufen, dann kommt Vinas und sagt: ‚Papa, du brauchst nicht traurig zu sein. Paul-Luca sitzt doch da oben im Himmel auf der Wolke und schaut auf uns runter. Ihm geht’s gut, wirklich!’ Und das tröstet einfach ungemein.“

Warum sich der Schauspieler und seine Frau trotz der Trauer zu einem Interview mit mit der Zeitschrift entschlossen, beschreibt Hardy Krüger jr. so:

„Es ist uns ein Herzenswunsch, meinen Fans für die unglaubliche Anteilnahme am Tod unseres Sohnes zu danken. All die Briefe und E-Mails, die uns aus der ganzen Welt erreicht haben, tun uns so gut. Sie sind für uns Hilfe und Trost in diesen schweren Stunden. Vielleicht helfen auch wir anderen Betroffenen, indem wir unsere Trauer öffentlich machen und zeigen, dass das Leben irgendwie weitergeht. Trotz allen Schmerzes.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. schlimm! über sowas möchte man garnicht nachdenken.

  2. Anonymous says:

    das ist so unglaublich traurig, dass man es gar nicht in worte fassen kann…

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