Nadja Benaissa:
Tränen beim Bühnen-Comeback

Seit vielen Monaten hat man nichts mehr von Nadja Benaissa gehört. Nun tauchte die Ex-Sängerin der No Angels wieder auf. Bei der 10. Reminders Day Aids Gala wurde die Fotografin Nan Goldin von Berlins Regierendem Bürgermeister mit dem ReD-Award geehrt. Danach verlieh man den „Preis zur Solidaritätsbekundung“ an Nadja Benaissa.

Mit besonderer Härte in der juristischen und medialen Welt sei die Sängerin nach ihrem unfreiwilligen HIV-Outing im Jahr 2009 bestraft worden, so die Begründung. Die Staatsanwaltschaft hatte damals zahlreiche Details aus dem laufenden Ermittlungsverfahren veröffentlicht, darunter auch zu ihrer HIV-Infektion. Nadja Benaissa erklärte auf der Bühne:

„Ich bin sehr aufgeregt. Ich freue mich total über die Solidarität, die ihr mir zeigt. Ich bin so dankbar für die Menschen, die heute Abend hier sind und auch für die, die das alles hier veranstalten. So viele Menschen, die sich engagieren für die Gleichstellung HIV-positiver Menschen und um diese Krankheit in unsere Gesellschaft zu integrieren. Und das sind die wahren Helden und ich danke euch!“

Danach ging Nadja ans Klavier, spielte und sang zwei Songs von Rio Reiser. Nach viel Applaus verschwand Nadja Benaissa, zog sich in den VIP-Bereich zurück und verließ später die anschließende Party ohne ein Interview zu geben.

Seit dem Erscheinen ihrer Biografie „Nadja Benaissa -Alles wird gut“ im September 2010, in der sie unter anderem hart mit den No Angels und der Zeit in der Casting-Band ins Gericht geht, war das der erste öffentliche Auftritt der Sängerin.

Wie fanden die Promi-Gäste Nadjas Auftritt? TIKonline.de hat nachgefragt. Monrose-Sängerin Bahar Kizil: „Ich finde das sehr stark, dass sie sich dafür einsetzt. Gerade in ihrer Position was ihr alles passiert ist, dass man trotzdem rausgehen kann in den Kampf und sagen kann ‚Hey, das ist halt so und das ist passiert und ich steh dazu’.“

Moderator und Schauspieler Jochen Schropp erklärt: „Ich finde das, was damals passiert ist, war nicht in Ordnung. Es war sehr polarisierend, es hat die Gesellschaft gespalten. Und es war sehr wichtig, dass wir uns heute dazu äußern. Ich finde es war für Nadja sehr wichtig, dass sie endlich mal wieder als Künstlerin auftreten durfte und singen durfte.“

Was viele Gäste nicht gesehen haben, hat Jochen Schropp hinter der Bühne erlebt. Nadja war sehr berührt. Schropp verrät: „Sie hat geweint, sie war sehr betroffen. Sie bereut vieles, was sie getan hat. Aber trotzdem geht das Leben weiter. Wir sollten sie nicht dafür verurteilen, dass sie HIV-positiv ist.“

Nan Goldin dankt in bewegende Worten für den Redaward

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. baerchen says:

    Peinlich, einfach nur peinlich! Und ich verstehe nicht, warum sie die No Angels verlassen hat!

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