Vitali Klitschko:
Politik statt Boxring

Vitali Klitschko (Foto: HauptBruch GbR)

Vitali Klitschko wird nicht länger im Ring stehen. Der Weltmeister im Boxen verkündete, dass er seinen Weltmeistertitel vorerst abgeben und sich gänzlich auf die Demonstrationen in der Ukraine konzentrieren möchte.

Die Menschen der Ukraine scheinen unglaublich dankbar für Klitschkos Entscheidung, sich dem Sport ab und der Politik zuzuwenden. Die „Bild-Zeitung“ zitiert Klitschko wie folgt: „Ein älterer Mann, den ich bei den eisigen Temperaturen vor einer Feuertonne auf dem Platz traf, umarmte mich spontan und sagte: ,Danke, dass du das für uns machst.‘ Ich habe ihm geantwortet, dass es hier nicht um mich, sondern um uns alle geht: Wir werden mit unserem festen Willen zur Veränderung etwas erreichen!“

Dass seine Fans in Deutschland nicht ganz so begeistert darüber sind, dass sie in Zukunft erst einmal auf ihr Idol verzichten müssen, ist dem Sportler durchaus bewusst. Er fügt hinzu: „Klar, in meiner zweiten Heimat Deutschland gab es auch ein paar enttäuschte Reaktionen, dass ich vorerst nicht mehr boxen werde. Aber auch meine deutschen Freunde verstehen, dass dieser Kampf hier gerade wichtiger ist.“

Sein Bruder Wladimir soll allerdings weiter den Namen der berühmten Box-Brüder in Ehren halten und dessen Titel verteidigen, während der ältere der beiden versucht, Präsident der Ukraine zu werden. „Mein Bruder Wladimir, der derzeit jeden Tag mit mir am Maidan demonstriert, wird den Namen Klitschko weiter in den internationalen Boxarenen hochhalten und seine Weltmeister-Titel verteidigen. Mein Traum ist, dass ich eines Tages als Präsident einer freien Ukraine am Ring meinen Bruder anfeuern kann.“

Klitschko scheint von seinem Vorhaben absolut überzeugt. Dennoch weiß er, dass es ein weiter Weg werden wird und hofft daher auf die Unterstützung der deutschen Politiker. Der 42-Jährige berichtet:

„Ich hoffe sehr, dass der neue deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier morgen bei seinem Besuch in Polen Wege findet, uns in einer der schwersten Krisen der Ukraine mit seiner Vermittlung weiterzuhelfen. Und wir Ukrainer müssen jetzt erst recht die Massen mobilisieren, um den Präsidenten endlich zum Rücktritt zu zwingen!“

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von Hirsch Heinrich

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