Moritz Bleibtreu:
Spricht über Kindheit im Problemviertel

Moritz Bleibtreu (Foto: HauptBruch GbR)

Schauspieler Moritz Bleibtreu hat seine Jugend im Hamburger Problemviertel „St. Georg“ verbracht. Für den 42-Jährigen war das nicht einfach: „Damals ging in meinem Leben viel auf einmal schief, ist ja meist so. Mein bester Freund Malte starb. Als 11-Jähriger verstehst du nicht, warum dir jemand deinen Freund wegnimmt. Du weißt nicht, wohin mit deiner Wut“, verrät Bleibtreu.

Außerdem hätte er öfters mal „aufs Maul“ bekommen: „Da hilft nur weglaufen! Aber wenn zwei vor dir stehen und zwei hinter dir, ist es schwer. Ich hab‘ irgendwann Taekwondo gelernt, dann wurde es besser“, erklärt er. Wohl auch wegen seiner Vergangenheit könnte sich der Schauspieler, der in seinem aktuellen Film „Nicht mein Tag“ den Bankräuber Nappo spielt, nicht vorstellen, im echten Leben krumme Dinger zu drehen.

Das verriet er jetzt im Interview der Süddeutschen Zeitung: „Als Krimineller brauchst du eine bauchmäßige Scheißegal-Haltung. Da hätte ich viel zu viel Schiss. Ich wäre als Krimineller die absolute Voll-Null, ich würd‘ mir viel zu viele Gedanken machen.“ Einmal saß der Schauspieler aber doch im Gefängnis, als Jugendlicher für eine Nacht: „Ich bin ein paar Mal mit in Läden eingestiegen, bis die Polizei uns erwischte.“

Der Beamte wusch dem jungen Bleibtreu aber ordentlich den Kopf: „Der Typ sagte: Die Noten sind schlecht, es gibt Einträge beim Jugendamt, wenn das so weitergeht, kommst du ins Heim. Das wollt‘ ich nicht. Da war Schluss mit dem Klauen.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von Natalie Eilers

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