Roman Polanski:
Nimmt in einem offenen Brief Stellung


Seit sieben Monaten zieht sich das Hickhack um die Auslieferung von Roman Polanski nun schon hin. Bisher lehnte der Filmemacher jede Stellungnahme ab. Nun jedoch hat er seine Meinung offenkundig geändert und schildert in einem offenen Brief, der auf der französischen Webseite „La Règle du jeu“ veröffentlicht wurde, seine Sicht der Dinge.

In dem Brief, der in vier Sprachen vorliegt, greift Polanski die Staatsanwaltschaft in Los Angeles schwer an und wirft ihr vor, sich auf seine Kosten profilieren zu wollen. „Ich kann nicht länger schweigen, weil die Vereinigten Staaten weiterhin meine Auslieferung verlangen, und das mehr um mich den Medien der ganzen Welt zum Fraß vorzuwerfen als um ein Urteil zu vollstrecken, über das schon vor dreiunddreißig Jahren eine Übereinkunft erzielt worden ist“, so Polanski.

Er behauptet, dass er sich im Jahre 1977 des sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen schuldig bekannt und dafür eine Haftstrafe im Staatsgefängnis Chino verbüßt habe. Damit hätte eigentlich seine Gesamtstrafe verbüßt sein sollen, bis der Richter urplötzlich seine Meinung änderte.

Mehrere Staatsanwälte von damals hätten in der Zwischenzeit bestätigt, dass der damalige Richter meineidig geworden sei und das Auslieferungsgesuch an die Schweiz somit auf einer Lüge basiere.

Ähnlich wie beim Originalprozess befinde sich der Staatsanwalt auch heute im Wahlkampf und wolle mit der Auslieferung lediglich Aufmerksamkeit in den Medien erregen, ist sich Polanski sicher.

„Ich hoffe, die Schweiz wird einsehen, dass es keinen Grund für eine Auslieferung gibt, so dass ich in Frieden und als freier Mann in mein Land und zu meiner Familie zurückkehren kann“, beschließt der Regisseur sein Schreiben.

Polanski wurde aufgrund eines internationalen Haftbefehls im September bei seiner Einreise in die Schweiz festgenommen. Momentan sitzt er unter Hausarrest in seinem Chalet in Gstaad und wartet auf seine Auslieferung. Mehrere Anträge seiner Anwälte, den Prozess in Absesenheit des Filmemachers zu führen, wurden vom zuständigen Richter abgelehnt.

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Hier gibt’s das Video von Polanskis morgendlicher Autogrammstunde.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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