Angelina Jolie:
Darf nicht in Bosnien drehen

Angelina Jolie wurde die Dreherlaubnis in Bosnien entzogen. Weil ihr noch titelloses Kriegsdrama Berichten zufolge die Liebesgeschichte einer Muslimin und ihres serbischen Vergewaltigers erzählen soll, wurde der Oscar-Preisträgerin, die mit diesem Film ihr Regie-Debüt feiert, nun verboten, in dem südosteuropäischen Land zu drehen.

Die Organisation „Women Victims of War“ hat sich gegen das Filmprojekt ausgesprochen und erklärt, dass die Geschichte irreführend sei. Gavrilo Grahovac, der Kulturminister der muslimisch-kroatischen Föderation, traf sich mit Repräsentanten der Vereinigung und hat der schönen Schauspielerin nun die Dreherlaubnis entzogen, da der Antragstellung kein Drehbuch beigefügt worden war. „Sie bekommen grünes Licht, wenn sie uns eine Handlung der Geschichte zuschicken, die anders als das, was von denen, die sie gelesen haben, an uns getragen wurde, ist“, macht Grahovac seinen Standpunkt.

Edin Sarkic von der in Sarajevo ansässigen Produktionsfirma Scout Film arbeitet gemeinsam mit Jolie an dem Streifen und beteuert, dass Szenen solcher Natur nicht geplant seien. Er erklärt: „Natürlich dementiere ich das. Das steht nicht im Drehbuch.“ Außerdem fügt er hinzu: „Ich habe ihnen das Skript vorgelegt und warte auf eine baldige, positive Antwort, hoffentlich sogar noch heute.“

Der Kulturminister von Sarajevo, Emir Hadzihafizbegovic, ist derweil entsetzt über das Drehverbot und mahnt: „Ist das die Art, auf die wir Angelina Jolie dafür danken, dass sie eine bosnische Tragödie behandelt, die von der Welt bereits vergessen wurde; dafür dass sie fünf oder sieben bosnische Schauspieler für ihren Film angestellt hat?“

Momentan dreht die 35-jährige Aktrice ihren Film, für den sie das Drehbuch selbst verfasste, noch in Ungarn.

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von TIKonline.de