Til Schweiger:
Keine Rehabilitation für Sextäter


Vor wenigen Tagen machte Til Schweiger in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ Schlagzeilen, als er sich über den Umgang mit Sexualstraftäter äußerte. Nun sprach Til Schweiger mit TIKonline.de auf einer Berlinale-Party über die Reaktionen die er erhalten hat und über das, was sich seiner Meinung nach in Deutschland dringend ändern muss.

Nach seinem „Wutausbruch“ im ZDF habe er viel Zuspruch aber auch manche Ablehnung erfahren: „Also von denen, über die ich geredet hab, von den so genannten Gutmenschen, habe ich böse Reaktionen bekommen und unterstellt bekommen, dass ich das getan habe, um meinen Film zu promoten, was völlig absurd ist. Dann habe ich aber bestimmt auch tausend Emails bekommen in mein Büro und viele Zuschriften bekommen von Opfern sexueller Gewalt, die mich gebeten haben, jetzt weiter zu machen und nicht nur einmal was zu sagen, ein Aufschrei, und dann wird das wieder unter den Teppich gekehrt. Weil das Thema wird in unserer Gesellschaft unter den Teppich gekehrt und das wollen wir ändern. Wir wollen es versuchen, aber es ist schwer, weil es so fest in unserer Gesellschaft drin ist, aber wir werden es versuchen.“

Schweiger fordert gravierende Änderungen in der deutschen Justiz: „Ich sage mal, da ist ein enormer Handlungsbedarf. Also, das ist unfassbar, was in dem Land abgeht. In England gibt’s das auch. In England, da gibt es diesen so genannten Pranger, in den USA auch. Und jetzt erzähl mir mal die Fälle, wo das schief gelaufen ist, wo irgendwie ne Hetzjagd auf die Sexualstraftäter und dann Leute irgendwie gelyncht worden sind. Das ist ja immer das Argument dagegen.

Ich habe von keinem Fall gehört, von keinem. Ich kenne aber ganz viele Fälle, oder wir alle hören immer wieder von Fällen, von Leuten die auf Bewährung frei gelassen werden, nach drei Jahren haben die die Strafe abgesessen und es wieder tun. Und dann teilweise Menschen auch wieder nicht nur sexuell missbrauchen, sondern auch umbringen. Die Fälle hört man immer. Und was ist denn mehr wert? Die Würde des Opfers oder die Würde des Täters? Da habe ich eine ganz klare Meinung zu und die meisten Menschen auch eigentlich in Deutschland. Also es gibt da zwei. Es gibt die Politik und die Mehrheit der Presse, die das anders sieht und das muss man irgendwie versuchen zu ändern.“

Täter zu rehabilitieren lehnt Schweiger ab: „Wozu? Wozu soll ich ihm denn ne Chance geben? Der muss einfach lernen, ist natürlich eine Idealvorstellung die nie passieren wird, aber der muss einfach lernen, dass er das nicht macht. Das macht man nicht. Man missbraucht jemanden nicht sexuell und erst recht nicht seine Kinder. Das machen nämlich die meisten. Die meisten Fälle von sexuellem Missbrauch passieren in der Familie. Warum soll ich einem Vater eine Chance geben sich zu rehabilitieren, der seine Tochter jahrelang missbraucht hat. Ich sehe es nicht.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. baerchen says:

    Recht hat er! Ich finde solche Sexstraftäter sollte man bis zum Lebensende wegsprerren!

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