Harald Glööckler:
Deutschlandmuss sich an ihn gewöhnen

Harald Glööckler ist der Ansicht, dass Deutschland ein Problem mit Menschen hat, die anders sind. Der exzentrische Modeschöpfer findet, dass die Bevölkerung hierzulande nicht mit starken Persönlichkeiten umgehen kann.

„Wissen Sie, wenn man in Deutschland anders ist, das ist etwas Furchtbares, das hat man ja auch bei der Dietrich gesehen“, erklärt er im Interview mit der „Welt“. „Ich hatte gerade ein Interview, wo ich gefragt wurde, wer mein Vorbild wäre. Und da hab ich gesagt, eigentlich hab ich keines, irgendwann kommt man in ein Alter, wo man ohne Vorbilder auskommen muss, aber lange Zeit war Marlene Dietrich für mich ein Vorbild, das Vorbild.“

Die legendäre Schauspielerin bewunderte der 47-Jährige nicht nur wegen ihrer Disziplin, sondern auch wegen ihrer Haltung zum Dritten Reich.

„Ich habe mich als junger Mann gefragt, wie konnte es sein, dass eine Frau wie die Dietrich schon sehr früh, Ende der 20er-, Anfang der 30er-Jahre gewusst oder geahnt hat, wohin die Reise geht, und ein Herr Rühmann hat es nicht gesehen. Und viele andere Stars auch nicht. Eine Dietrich oder eine Knef, die wurden fertiggemacht. Warum? Weil sie stark waren. Man kann in Deutschland mit starken Persönlichkeiten nicht umgehen, mit Menschen, die anders sind. Und das war mein Problem von Anfang an. Alles, was anders ist, ist in Deutschland verdächtig. Und ich war immer höchst verdächtig.“

Auswandern kam für Gööckler aber trotzdem nicht infrage, da er sich gedacht habe: „Ich bin Deutscher, ich muss mich in Deutschland durchboxen, die müssen sich an mich gewöhnen, und wenn ich es hier schaffe, dann kann ich ins Ausland gehen. Dann bin ich der deutsche Glamour-Star aus Deutschland.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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