Angela Merkels Privat-Talk:
Die Kanzlerin über Ehemann, Geschlechterrolle und die Merkel-Raute

Dass Angela Merkel ganz persönliche Einblicke gewährt, ist eher selten. Bei der Gesprächsreihe „Brigitte Live: Frauen wählen!“ am gestrigen Donnerstag war einer dieser seltenen Gelegenheiten.

So gab sie offen zu, dass bei ihr Alltag und Ausnahmezustand „manchmal identisch“ seien, was aber nicht heißen solle, ihr Leben sei ein Dauer-Ausnahmezustand. Auch das Thema Geschlechterrollen und Gleichberechtigung wurde besprochen.

Männer wie Frauen müssten sich mit Stereotypen auseinandersetzen, so Merkel, die auch meint, eine Moderne Frau würde sich nicht mehr nach vermeintlichen Rollenmodellen richten. „Sie ist frei in ihren Entscheidungen.“ Und weiter: „Es ist keine vollkommene Gesellschaft, wenn ganze Bereiche nur von Männern besetzt werden. Oder von Frauen.“

Auf ihre typische Handhaltung – die „Merkel-Raute“ – angesprochen, erklärte die Kanzlerin: „Die Frage war, wohin mit den Armen, und das ist daraus geworden. Es zeigt eine gewisse Liebe zur Symmetrie.“ Sie verrät auch, wie sie die teilweise recht langen Sitzungen und Termine durchhält.

„Ich habe Kamel-artige Fähigkeiten, eine Speicherfähigkeit, und muss dann auch wieder auftanken“, so Merkel.

Bei ihren Entscheidungen sei sie zudem nicht frei von Selbstzweifeln, wie sie weiter zugibt. So habe sie die Frage, wie weiter mit Griechenland umgegangen werden soll, sehr beschäftigt. Auch was den Atomausstieg angeht, gibt sie zu, dass Emotionen eine gewisse Rolle bei der Entscheidung gespielt hätten: „Was ich in Fukushima gesehen habe, hat mich sehr bewegt.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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