Unheilig:
Der Graf braucht seine Ruhe


Der Graf von Unheilig weiß selbst nicht, warum er in diesem Jahr plötzlich an Popularität gewonnen hat, ist sich aber sicher, dass es damit zu tun hat, „typisch deutsch“ zu sein.

Der Sänger der Band, die bereits im Jahre 2000 gegründet wurde, aber erst dieses Jahr den großen Durchbruch in Deutschland schaffte, will seine Identität weiter nicht preisgeben und kann sich auch seinen plötzlichen Erfolg nicht erklären, hat aber eine Vermutung.

Im Interview mit der ‚Berliner Morgenpost‘ verrät er: „Ich frage mich selbst, wie das gekommen ist. Das hörst sich jetzt typisch deutsch an, aber wenn du mit Fleiß und Disziplin über die Jahre das tust, was du gerne tust, dann findest du irgendwann deinen Erfolg.“

Lange Zeit galt der mysteriöse Musiker, von dem man zu wissen meint, dass er Mitte Dreißig, gelernter Hörgeräteakustiker und ehemaliger Zeitsoldat sei und mit richtigem Namen Bern Heinrich heißt, als Star der Gothik-Szene, doch spätestens seit diesem Jahr ist seine Musik deutschlandweit bekannt.

„Ich war auch immer überzeugt, dass ich keine Szenenmusik mache, sondern dass meine Lieder alle ansprechen“, erklärt er und betont, ohne die moralische und finanzielle Unterstützung seiner Familie den Sprung nach oben womöglich nicht geschafft zu haben. „Ohne Mutti wär ich nie so weit gekommen“, gibt er zu. „Auch, wenn ich mal an mir gezweifelt habe, in dreckigen Clubs spielen musste, keine Dusche, keine Couch hatte und mich nur ganz langsam nach oben gearbeitet habe, hat sie mich immer bestärkt.“

Die Identität seiner Eltern schützt der Graf allerdings genauso sehr wie seine eigene. „Nein, ich brauche mein Privatleben, ich brauche meine Ruhe. Mir ist durchaus klar: Gerade, wenn man nichts erzählt, schürt man noch mehr Neugierde. Aber trotzdem werde ich nie meine Wohnung oder meine Eltern oder wen auch immer zeigen. Ich habe ein ganz normales Leben wie jeder andere auch. Das ist aber mein privater Schatz, den gebe ich nichts preis.“

Auf die Frage, ob die Medien dies akzeptieren sollen, erwidert er schlicht: „Was bleibt ihnen übrig? Ich hatte schon viele Anfragen von großen Zeitungen. Dann wollten die jedoch plötzlich irgendwelche Kinderfotos oder Fotos aus meiner Bundeswehrzeit, aber ich hab gesagt: ‚Nee‘. Dann gab es halt kein Interview, keine Geschichte.“

Um seine Musik zu promoten würde er keinesfalls sein Geheimnis preisgeben, erklärt er weiter. „Viele Kollegen überlegen vorher schon, wenn sie ein neues Album rausbringen, was sie diesmal noch an Intimitäten auspacken, um eine gewisse Aufmerksamkeit zu bekommen. Das werde ich niemals tun. Und ich hoffe auch, dass das akzeptiert wird.“

Was man ihm bisher noch entlocken konnte: Die Musik von Herbert Grönemeyer mag er wegen der Texte, die von Metallica wegen dem Sound. Der Rest bleibt ein Geheimnis – selbst der Namen seines Hundes, der einfach nur „der Hund“ genannt wird, wie die ‚Bild‘ jüngst berichtete.

Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!

Foto(s): © Eric Weiss

von TIKonline.de

Speak Your Mind