Doris Dörrie:
Ist gerne spendabel

Doris Dörrie versucht immer Geld an Bedürftige zu spenden. Wenn die Regisseurin auf der Straße um eine Spende gebeten wird, gibt sie nicht nur Geld, sondern schenkt der Person auch ihre Aufmerksamkeit.

„Ich versuche, eine Verbindung aufzunehmen und die Person wahrzunehmen, ganz egal, wer mich fragt. Ich glaube, das ist das Wichtigste, dass man wahrgenommen wird, auch wenn man obdachlos ist, dass man angeguckt wird. Und wenn ich Kleingeld dabei habe, gebe ich so oft ich kann“, verrät die Filmemacherin im Interview mit „Planet-Interview.de“.

Manchmal gelinge ihr dies allerdings nicht, worüber sie sich hinterher dann ärgert. „Manchmal schaffe ich es nicht, dann ärgere ich mich oft im Nachhinein über mich, dass ich mir nicht doch den Moment Zeit genommen habe, um in meiner Tasche zu wühlen. Denn im Zweifelsfall ist es für mich jetzt nicht so schlimm, einen Euro rauszurücken.“

Grundsätzlich glaubt die 56-Jährige daran, dass die bettelnde Person auch wirklich in einer ausweglosen Situation ist. „Ich gehe von der Prämisse aus, dass das niemand nur aus Jux und Tollerei macht. Niemand bettelt, weil es ihm Spaß macht“, ist sie sich sicher.

„Und wenn man wirklich die Leute anschaut, dann kann man das, glaube ich, auch ganz gut erkennen. Ich habe mal länger in San Francisco in einer Suppenküche gearbeitet, dort gab es wirklich sehr viel großes Elend, es ist schon noch anders und sehr viel härter als hier. Und da wurde das auch geübt, den anderen wirklich wahrzunehmen.“

Deine Meinung zu diesem Thema? Hier kommentieren!

Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

Comments

  1. gute einstellung

Speak Your Mind