Wolfgang Joop:
‚Wunderkind‘ ist nichts für Berlin

Wolfgang Joop (Foto: HauptBruch GbR)

Wolfgang Joop sieht in Berlin nicht den richtigen Standort für sein Label Wunderkind. Der Designer kann mit der Hauptstadt hinsichtlich der Modebranche nicht viel anfangen und bleibt mit seiner Firma deshalb lieber im nahegelegenen Potsdam.

„Wir haben uns mit Wunderkind ja immer etwas von Berlin ferngehalten, um dort nicht in diesen Bread & Butter- oder Mercedes Benz Fashion Week-Trubel mit den B-Promis und dem warmen Chablis eingeordnet zu werden“, erklärt der 68-Jährige im Interview mit dem „Tagesspiegel“. „Es ist eine Tatsache, dass nach mir und Jil Sander nicht viel nachgerückt ist in der deutschen Szene.“

Seinen Anspruch, mit seiner Kleidung auch Kunst zu machen, werde hierzulande auch weniger verstanden als im Ausland.

„Im Ausland wird das oft klarer gesehen als in Deutschland. Hier gibt es immer noch nur für wenige einen Grund, sich mit einem Label auseinanderzusetzen, das teuer sein muss und darf, weil es eben in der Nähe der Kunst liegt. Kunst entzieht sich dem Preisvergleich. Im Ausland haben wir mehr Kunden, die die Produkte, die wir am Heiligen See entwickeln, verstehen und zutiefst bewundern. In Deutschland bewundert man dagegen den Status, Immobilien, die feste Geldanlage. Im Ausland bewundert man den Zeitgeist, der genau getroffen ist.“

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von Hirsch Heinrich

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