Dolce und Gabbana:
Bewährung wegen Steuerhinterziehung


Domenico Dolce und Stefano Gabbana wurden von einem Gericht in Mailand wegen Steuerhinterziehung zu je einem Jahr und acht Monaten Haft verurteilt. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.

Die italienischen Modeschöpfer haben laut Urteil 200 Millionen Euro hinterzogen, was die zunächst kolportierte Summe von sogar einer Milliarde Euro relativiert. Für das Gericht seien davon lediglich 200 Millionen relevant gewesen, wie es heißt.

Nach einem Bericht von „Women’s Wear Daily“ will die Verteidigung der Mode-Mogule in Berufung gehen. So hatten Dolce und Gabbana auch stets ihre Unschuld beteuert und die Vorwürfe zurückgewiesen. Im Juni 2012 twitterte Gabbana etwa: „Jeder weiß, dass wir nichts getan haben.“

In die gleiche Kerbe schlägt nun auch eine offizielle Mitteilung, welche die Anwälte der Designer laut „Vogue“ am gestrigen Nachmittag, 19. Juni, herausgegeben haben. Dort heißt es gar, die Vorwürfe seien paradox. Wortlaut: „Die beiden Designer wurden wegen der Hinterziehung von Steuern einer Summe beschuldigt, die das Doppelte von dem ist, was sie eigentlich verdient haben.“

Die Bewährungsstrafe für Dolce und Gabbana werde derweil noch von einer Geldstrafe begleitet. Diese liege zunächst bei 500.000, könne sich aber noch auf bis zu zehn Millionen Euro erhöhen.

Laut Gerichtsurteil haben die Fashion-Größen die Kontrolle über ihre Marken 2004 und 2005 an eine Tarnfirma namens Gado in Luxemburg übertragen, um in Italien keine Steuern zahlen zu müssen.

Der Dolce & Gabbana-Konzern verzeichnete im Jahr 2011 einen Gesamtumsatz von 1,5 Milliarden Euro.

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von Hirsch Heinrich

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