Michael Mittermeier:
Es geht auch anders


Michael Mittermeier hat einen Film über den birmanischen Comedian Zarganar gedreht, der wegen seiner Kritik an der Militärregierung inhaftiert wurde.

In der Dokumentation ‚This Prison where I live‘ geht es um den birmanischen Komiker Zarganar, der wegen seiner kritischen politischen Äußerungen von der Militärregierung des Landes zu einer Gefängnisstrafe von 59 Jahren verurteilt wurde. Mittermeier war sofort von der Geschichte angetan.

„Eine Menschenrechtsorganisation hat alle möglichen Komiker angefragt, ob das Schicksal von Zarganar nicht ein Thema wäre, das einen deutschen Comedian interessieren könnte“, berichtet der Bühnen-Komiker im Interview mit ’sueddeutsche.de‘. „Ich bin sofort darauf angesprungen, weil ich seit vielen Jahren Birma-Aktivist bin. Die Verquickung von Comedy und Birma – ich hatte das Gefühl, das kann kein Zufall sein.“

Schon seit Jahren engagiert sich der 44-Jährige für das Land und seine Einwohner.

„Meine Frau und ich waren vor fünf Jahren dort: In dieses Land kann man nicht einfach nur reisen und sagen ‚Uih, wie schön‘. Wer dorthin reist, sieht auch, in welcher Armut die Menschen dort leben, und unter welchem Druck der Militärregierung. Ich habe dann immer wieder Geld für Birma gesammelt, im Fernsehen, bei Konzerten. Das hat sich so entwickelt.“

Der bayerische Comedian sieht sich wie sein birmanischer Kollege auch als politischer Komiker.

„Mein Humor ist in großen Teilen immer politisch gewesen, auch wenn das viele anders sehen wollen. Ich spiele ja auch in allen Kabarettsendungen des Landes mit, da sind die Grenzen fließend. Ich muss aber nicht jeden Abend die Tageszeitung rezitieren, das langweilt mich.“

Der Film ‚This Prison where I live in‘ läuft ab dem 21. Oktober im Kino.

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Foto(s): © HauptBruch GbR

von TIKonline.de

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